Vor einiger Zeit bestellte ich ein Buch, ohne genau zu wissen, worum es ging. Ich mag die Autorin, fand den Titel ansprechend – und klickte einfach auf „Bestellen“. Erst beim Lesen der ersten Zeilen wurde mir klar: Dieses Buch richtet sich an Autoren, an kreative Menschen. Und ich war überrascht – auf eine sehr positive Weise.
In Big Magic: Nimm dein Leben in die Hand und es wird dir gelingen erzählt Elizabeth Gilbert – vielleicht kennst du sie von Eat. Pray. Love – wie man Kreativität im Alltag leben und Ängste überwinden kann, die uns davon abhalten, unser kreatives Potenzial auszuschöpfen. Auf sehr zugängliche und inspirierende Weise zeigt sie, wie man ein kreatives Leben mit Leichtigkeit und ohne Perfektionismus führen kann. Das Buch gibt einen sehr persönlichen Einblick in ihre Ansichten, Höhen und Tiefen.
Eine Stelle ist mir besonders im Gedächtnis geblieben, die ich mit dir teilen möchte:
Gilbert beschreibt Ideen wie eigenständige Wesen, die zu dir kommen, wenn sie dich für bereit halten, und darauf warten, umgesetzt zu werden. Du nimmst die Idee auf. Du wirst anfangs begeistert mit ihr arbeiten und, wenn nichts dazwischen kommt, wirst du sie nutzen, um ein Werk daraus zu schaffen. Soweit so gut.
Doch dann kommt etwas dazwischenkommen: Krankheit, ein neues Projekt, andere Verpflichtungen – und schon hast du weniger Zeit für deine Idee. Sie wird vernachlässigt, du schiebst die Arbeit an deinem Schreibprojekt auf, in der Hoffnung, später wieder anzuknüpfen.
Du denkst an sie, freust dich vielleicht darauf, wieder mit ihr zu arbeiten. Aber dann, wenn du wieder soweit bist, kann es sein, dass du keinen Zugang mehr findest. EOft fühlt es sich dann nicht mehr so leicht an wie am Anfang. Die Worte wollen nicht fließen, die Verbindung ist verloren. Manchmal gelingt es, manchmal nicht. Elizabeth Gilbert sagt: Die Idee ist weitergezogen.
Sie illustriert das anhand ihrer eigenen Erfahrung: Sie hatte die Idee für einen Nischen-Roman über den Amazonas und eine Liebesgeschichte. Gerade als sie mitten in der Arbeit war, passiert es: ihr Partner wird verhaftet. Unter diesen Umständen ist es natürlich schwer, sich auf das Projekt zu konzentrieren, also vernachlässigt sie die Idee. Und obwohl sie sie nicht vergessen hat, ist die Begeisterung zwei Jahre später, als sie sich der Idee wieder zuwendet, nicht mehr dieselbe. Sie kann nicht mehr daran anknüpfen und lässt die Idee los. Später erscheint ein ähnlicher Nischen-Roman einer bekannten Autorin. Die Idee ist auf sie übergesprungen und sie hat sie umgesetzt.
Und vielleicht kennst du es selbst, wenn du einmal eine Idee vernachlässigt hast?Manchmal findet man Jahre später ein Buch, von dem man denkt: Hey, das war doch meine Geschichte. Das hätte mein Buch sein sollen.
Die Idee ist weitergezogen und ein anderer hat etwas daraus gemacht.
Ich habe es genauso erlebt.
Die Botschaft lautet also: Ideen sind flüchtig. Schenke ihnen bis zum Schluss Aufmerksamkeit, wenn du sie wirklich umsetzen möchtest.
Ich beziehe mich auf das Buch von Elizabeth Gilbert. Big Magic: Nimm dein Leben in die Hand und es wird dir gelingen.
Hinweis: Das Buch habe ich selbst gekauft.
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Weitere Rezensionen folgen, hier findest du die Rezension zu Anjana Gills Buch „Das kleine Hotel, wo Wünsche wahr werden.“